One Happy Family

One Happy Family – Community Centre Lesbos

«One Happy Family» (OHF) wurde als Gemeinschaftszentrum auf der griechischen Insel Lesbos gegründet. Lesbos war und ist aufgrund der Nähe zur Türkei ein Zwischenziel für Menschen auf der Flucht vor Kriegen und Krisen im Mittleren Osten und Afrika. Die Menschen blieben nach ihrer Ankunft meist viele Monate, sogar Jahre, auf der Insel, da sie nicht auf das Festland weiterreisen dürfen, jedoch auch nicht zurückgeschickt werden können.

„Wir sind wie eine große Familie
Alle kommen zusammen
Mit vielen verschiedenen Wurzeln.
Wir unterstützen uns gegenseitig
We are one happy family!
Dieser Ort gibt uns Hoffnung –
dass sich die Dinge in der Zukunft
irgendwie ändern werden.“
Ahmad Ebrahimi

Die Arbeit von OHF erlitt durch einen Brandanschlag auf das Gemeinschaftszentrum im März 2020 einen schweren Rückschlag. Aber ein geduldiges Team von Freiwilligen säuberte die niedergebrannten Gebäude im April, Mai, Juni und Juli und begann so schnell wie möglich mit dem Wiederaufbau. Dann jedoch kam der nächste Rückschlag durch das verheerende Feuer am 8. September 2020, bei dem das gesamte Camp Moria zerstört wurde. Mehr als 12.000 Menschen waren fast zwei Wochen lang ohne Unterkunft, Essen, sanitäre Anlagen oder sonst etwas.

Mitten in diesem Chaos konnte OHF die Türen wenigstens wieder öffnen. Bereits am dritten Tag der Wiedereröffnung kamen 100 Besucher*innen, die maximal erlaubte Anzahl aufgrund von Covid-19.

OHF hatte sich bereits während des Lockdowns mit anderen lokalen Grasroot-NGOs zusammengetan. Sie halfen mit der Bereitstellung von Hygienebeuteln, unterstützten die Essensverteilung auf den Strassen und vieles mehr, bis die Menschen in das „temporäre“ Zeltlager Mavrovouni (auch als neues Lager Kara Tepe oder Moria 2.0 bekannt) eingewiesen wurden. Anfang 2021 waren dort über 7’000 Menschen in 1000 Zelten ohne Fußboden, ohne Heizung und ohne Sanitäranlagen eingeschlossen.

Die Arbeit aller NGOs auf den griechischen Inseln wurde durch neue Verbote der Regierung, geflüchteten Menschen Hilfe zu leisten, durch Betretungsverbote für die Lager und sogar durch Verbote, Informationen zu verbreiten (z.B. durch Videos), sehr erschwert.

Aber weiterhin versuchte OHF, den tausenden auf Lesbos festsitzenden Menschen ein Stück Würde und Selbstbestimmung zurückzugeben.

Anfang 2022 hat OHF dann beschlossen, mit seinem Projekt ganz nach Athen umzuziehen. Die Zahl der Besucher*innen bzw. Begünstigten des Zentrums auf Lesbos hatte aufgrund der veränderten Situation für Geflüchtete in Griechenland und vor Ort stark abgenommen. Deshalb war der finanzielle und sonstige Aufwand, der für das Zentrum auf der Insel betrieben werden musste, nicht mehr verhältnismäßig.

In Athen hat OHF jetzt ein offenes Gemeinschaftszentrum für Asylsuchende und Geflüchtete eingerichtet, das seit März 2022 geöffnet ist. Die Aktivitäten des Gemeinschaftszentrums auf Lesbos, die fast fünf Jahren liefen, wurden Ende Februar 2022 beendet. Auf der Insel wird aber der Free Online-Shop noch weitergeführt, über den seit seinem Start im Winter 2020/2021 Hygieneartikel und trockene Lebensmittel an die Geflüchteten vor Ort verteilt wurden.

Weitere Informationen sind auf der Website oder Facebook-Seite von „One Happy Family oder zu finden.

Falls Sie für die Projekte von One Happy Family spenden möchten, finden Sie die Informationen unter diesem Link