Jahre des Schreckens – offene Rechnungen

Vor 77 Jahren ist die deutsche Wehrmacht in Griechenland eingefallen und hat als Besatzungsmacht während des 2. Weltkrieges in Griechenland gewütet und schreckliche Verbrechen an der griechischen Zivilbevölkerung begangen. Neben der Deportation der Juden Thessalonikis und ihrer Ermordung in den Todeslagern Osteuropas stehen zahlreiche Massaker durch SS und deutsche Wehrmacht an der Bevölkerung griechischer Dörfer wie Distomo, um nur eines von vielen zu nennen. Aber auch die wirtschaftliche Ausplünderung des Landes, beispielsweise in Form der bis heute nicht zurückgezahlten Zwangskredite, stehen auf Deutschlands Liste des begangenen Unrechts.

Deutsche Soldaten am 10. Juni 1944 vor brennenden Häusern in Distomoam
Deutsche Soldaten vor Gebäuden, die während des Massakers in Distomo in Brand gesetzt wurden. Quelle: wikipedia.org

Wir von der Griechenlandsolidarität Osnabrück möchten, dass dies nicht in Vergessenheit gerät. Vor dem Hintergrund der gerade von der deutschen Regierung vorangetriebenen Austeritätspolitik, welche den Griech*innen ein gnadenloses Sparprogramm aufgebürdet hat und des kürzlich erneut gemachten Anlaufs der griechischen Regierung, zumindest die Rückzahlung der Zwangskredite zu erwirken, halten wir es für an der Zeit, sich mit diesem Kapitel der deutschen Geschichte erneut auseinanderzusetzen und über den Umgang mit der deutschen Schuld gegenüber Griechenland zu diskutieren. Die Griechenlandsolidarität Osnabrück hat deshalb in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Osnabrück eine Veranstaltungsreihe zum Thema „Kriegsverbrechen der Wehrmacht in Griechenland und Reparationsschuld“ auf den Weg gebracht.

Als erste Veranstaltung wird es am 20. November 2018 um 19:30 in der VHS, Bergstraße 8 die Vorführung des Films „Ein Lied für Agyris“ mit einer Einführung der Kulturwissenschaftlerin Chryssoula Kambas geben. Am 4. Dezember 2018 um 19:30 folgt dann, ebenfalls in den Räumen der VHS an der Bergstraße, der Vortrag „Kriegsverbrechen der Wehrmacht in Griechenland“ mit dem Publizisten, Journalisten und Experten für neuere griechische Geschichte Eberhard Rondholz. Die dritte Veranstaltung der Reihe ist der Vortrag „Die Besatzung Griechenlands 1941 – 1944“, den der an der FU Berlin und der Universität Regensburg lehrende Historiker Iasonas Chandrinos am 16. Januar 2019 hält, wieder um 19:30 in der VHS. Der Eintritt zu allen drei Veranstaltungen ist frei.